Baumhaus für ein Parlament
Der Pritzker-Preis für Architekten ist das, was der Oscar für Hollywoodstars ist. 2022 gewann erstmals ein afrikanischer Architekt die prestigeträchtigste Auszeichnung. Diébédo Francis Kéré aus Burkina Faso ist bekannt für innovative Gebäude aus alten Materialien wie Lehm und Holz und für sein Gespür, „der Gemeinschaft etwas zurückzugeben“.
Der 57-jährige Kéré studierte Tischlerei und Architektur an der Technischen Universität Berlin, wo er bis heute sein eigenes Architekturbüro führt. Einer seiner ersten Entwürfe nach dem Studium war für eine Schule in seinem Heimatdorf in Burkina Faso, wo er als eines von 13 Geschwistern aufwuchs.
2017 entwarf er den Serpentine Pavilion im Kensington Garden in London, 2019 eines seiner ikonischsten Gebäude, ein Holzparlament für Benin, ein Projekt, das sich noch in Planung befindet. Es ist inspiriert vom Konzept des Palaver Tree, einer afrikanischen Tradition, bei der man sich unter einem Baum versammelt, um einvernehmliche Entscheidungen zu treffen. Kéré hat mehrere Auszeichnungen für seinen Beitrag zur „Architektur für Menschen“ erhalten, darunter den renommierten Aga Khan Award für Architektur. Seine Arbeiten sind auf vier Kontinenten und in zahlreichen Ländern wie Mali, Jemen, China und den Vereinigten Staaten von Amerika zu finden.
Der Pritzker-Preis wurde 1979 in Chicago ins Leben gerufen und wurde bereits von Architekturstars wie Norman Foster und Zaha Hadid verliehen.